Es ist Schaltjahr! Ein sinnloser, zusätzlicher Tag im Jahr… Nichts passt besser dazu als Hegel. Also, wenn ihr von einem Hegel-Seminar hört, dann meldet mich dafür an!
Résumée der letzten Jahre: (in loser Folge und Vorbereitung des diesjährigen Seminars werde ich hier meine Hegel-Noten aus den letzten Schaltjahren einfügen.)
2020 – Identitätskrisen
2016 – Die Idee des Lebens
2012 – da habe ich geschwänzt
2008 – Gott ist Nichts!
2004 – Kritik der hegelschen Rechtsphilosophie
“Anderes Denken als solches, das nicht aufs System sich richtet, ist direktionslos oder autoritär”, schreiben Adorno/Horkheimer über “Juliette” in der Dialektik der Aufklärung. Von der Dialektik dies Satzes abgesehen, interessiert mich das System alle Jubeljahre wieder. Und das letzte System, das ausgearbeitet wurde, war wohl Hegel.
Heute ist alles systemisch, und wohl auch nur deshalb, weil niemand mehr Systematik erkennen will, oder weil’s deutsche Wort “ganzheitlich” ekelig mieft( – ein Muff der verschwindet, wenn nur lang und breit und unwidersprochen genug alle unverstandenen Zusammenhänge als “systemisch” bezeichnet werden, bis die Esoterik der Ganzheitlichkeit ihren Weg zurück an ihren angestammten Platz in Politik und Wissenschaft gefunden haben wird.)
Das System der Wissenschaften also, oder das System der Philosophie, irgendein hegeliger Kram steht mir dieses Jahr wieder zu Gesicht. Mir wurde gesagt, ich sollte Hegel von Anfang an lesen. Doch ich fühle mich zu sehr mit der Jugend verbunden, als dass ich einem Philosophen zuhören mag, der mehr als 60 Sekunden lange Sätze schreibt und keinen Tiktok account hat. Jedoch bin ich von dieser Generation auch schon so weit weg, und was sie mit ihren kurzen Beinen und Aufmerksamkeitsspannen dieses Jahr auch fabrizieren, ich werde es im Salon mit Kommunisten besprechen und an der langsamen Akkumulation hegelischer Sätze arbeiten.
Also das “System”, das würde mich am ehesten interessieren.